Das Basalzellkarzinom ist der häufigste Hautkrebs und die häufigste Form von Krebs überhaupt. Das Basalzellkarzinom entwickelt sich meist aus den Haarwurzelanlagen, die sich nahe der Basis der Oberhaut (Epidermis) beziehungsweise in der oberen Lederhaut (Dermis) befinden.
Neben der im Erbgut verankerten individuellen Empfindlichkeit ist langjährige Sonnenbestrahlung der wichtigste Auslöser für ein Basalzellkarzinom.
Am häufigsten entwickelt es sich an Körperstellen, die dem Sonnenlicht intensiv ausgesetzt sind, auf dem Kopf, vor allem bei wenig Behaarung, im Gesicht, an Ohren, Hals, Schultern und Rücken.
Wenn ein Basalzellkarzinom im Frühstadium erkannt und entfernt wird, sind die Heilungsaussichten sehr gut.
Je grösser der Tumor ist, desto umfangreicher wird die Behandlung.
Das Basalzellkarzinom breitet sich nur sehr selten in andere Organe aus – im Gegensatz etwa zum Melanom. Es kann aber das umliegende Gewebe zerstören und
im schlimmsten Fall zum Verlust eines Auges, Ohres oder der Nase führen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, ein Basalzellkarzinom frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Früher waren vor allem ältere Personen, insbesondere Männer, betroffen.
Heute erkranken gelegentlich schon Personen ab dem 20. Lebensjahr. Generell können alle, die sich über viele Jahre einer intensiven Sonnenbestrahlung ausgesetzt haben, an einem Basalzellkarzinom erkranken. Speziell gefährdet sind jedoch – wie bei anderen Hautkrebsarten – Personen mit heller Haut,
blonden und roten Haaren, blauen, grünen oder grauen Augen.
Wenn sich jemand beruflich bedingt jahrelang im Freien aufhält, besteht ebenfalls ein höheres Risiko für Basalzellkarzinom.
Manchmal ähneln Basalzellkarzinome entzündlichen Hautkrankheiten, wie zum Beispiel der Schuppenflechte.
In solchen Fällen kann nur der Hautfacharzt die korrekte Unterscheidung treffen.
Insbesondere für gefährdete Personen mit hellem Hauttyp und für Personen, die sich berufsbedingt viel der Sonne aussetzen, empfiehlt es sich, die Haut regelmässig in dreimonatlichen Abständen auf Basalzellkarzinom zu untersuchen.
Schauen Sie auch die Kopfhaut, die Rückseite der Ohren und den Nacken an, eventuell mit Hilfe eines Spiegels.
Wenn der Arzt bei Ihnen ein Basalzellkarzinom vermutet, entnimmt er eine Gewebeprobe, die unter dem Mikroskop untersucht wird.
Die Untersuchung des Gewebes dient dazu, die Diagnose zu bestätigen.
Sind Tumorzellen vorhanden, ist es notwendig, das Basalzellkarzinom vollständig zu entfernen.
Dazu gibt es verschiedene Methoden, die je nach Art, Grösse bzw. Tiefe und Lokalisation des Tumors sowie nach Alter und Gesundheitszustand des Patienten angewendet werden.
In einigen Fällen lässt sich der Tumor von aussen schlecht abgrenzen, da feine Ausläufer von Auge nicht gesehen werden können.
Für diese Tumoren, sowie solche an besonders heiklen Stellen im Gesicht, an denen möglichst gewebeschonend operiert werden soll, eignet sich die Schnittrandkonrtrollierte -Chirurgie (Gewebeuntersuchung während der Operation) am besten.
Dabei wird der Tumor zuerst knapp entfernt, darauf folgt eine dreidimensionale mikroskopische Untersuchung des gesamten Schnittrandes.
Werden darin einzelne Tumorausläufer entdeckt, wird präzise an diesen Stellen eine weitere Schicht entnommen und dies so oft wiederholt, bis alle Ausläufer entfernt sind.
Der so entstandene Defekt wird darauf meistens mit einer Lappenplastik, bei der Haut aus der Umgebung verschoben wird, oder einer Hautverpflanzung gedeckt.
Auf diese Art erreicht man die grösstmögliche Sicherheit, den ganzen Tumor entfernt zu haben, und gleichzeitig das beste kosmetische Resultat durch eine
möglichst knappe und gewebeschonende Entfernung.
Ambulante chirurgische Tumorentfernung
Operation in örtlicher Betäubung
In der eigenen chirurgischen Tagesklinik bellemedic im Löwencenter
Bei Bedarf in Sedation (Dämmerschlaf)
Schnittrandkontrollierte (Gewebeuntersuchung während der Operation) Entfernung des Tumors
Verschluss des Defektes mit Hautverplanzung
Resultat nach 3 Wochen
Grosses Basaliom Oberlippe links 2 x 2 cm
Junge Patientin
Direkt nach der ambulanten Tumorentfernung
Tumor mit Schnittrandkontrolle entfernt
Defekt mit Gewebetransfer verschlossen
Entfernung durch Vereisen
Bei der sogenannten Kryochirurgie wird der Tumor durch Vereisen zerstört.
Das Gewebe wird dabei mit flüssigem Stickstoff tiefgefroren, was zum Abstossen der zerstörten Tumorzellen innerhalb weniger Tage führt.
Topische Immuntherapie
Eine weitere Alternative für oberflächliche Basalzellkarzinome ist die topische Immuntherapie.
Dafür trägt der Patient fünfmal pro Woche über einen Zeitraum von maximal sechs Wochen eine Creme auf, die eine Entzündungsreaktion auslöst.
Häufig entstehen dadurch oberflächliche, nässende Wunden.
Je intensiver die Entzündungsreaktion ausfällt, desto besser sind die Heilungsaussichten.
Vier bis sechs Wochen nach Abschluss der Therapie bilden sich die entzündlichen Veränderungen in der Regel narbenfrei zurück.
Der Vorteil dieser Behandlung ist, dass sie der Patient selbst, bzw. seine Angehörigen, durchführen kann.
Sie eignet sich besonders für Personen mit vielen oberflächlichen Basalzellkarzinomen.
Photodynamische Therapie
Basalzellkarzinome bis 2 mm Tumordicke behandelt man auch photodynamisch.
Dabei trägt man eine Creme auf, die bevorzugt von den Tumorzellen aufgenommen wird und zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führt.
Nach drei Stunden Einwirkzeit bestrahlt man die Haut mit einer starken Rotlichtquelle, wodurch das Tumorgewebe zerstört wird. Die Ab-
heilung erfolgt narbenlos und führt zu einem guten kosmetischen Resultat.
Es sind mindestens zwei Sitzungen nötig.
Röntgenoberflächentherapie
Bei bis zu 10 mm dicken Basalzellkarzinomen können die Tumorzellen auch durch eine Bestrahlung zerstört werden.
Die Therapie eignet sich besonders für Tumoren an Stellen, die chirurgisch schwer zu behandeln sind, zum Beispiel im Augeninnenwinkel.
Dazu sind in der Regel 10–12 Therapiesitzungen über 5 Wochen notwendig.